Presse
12.01.2012, 11:07 Uhr
Gesundheitsfonds belastet Rentner besonders stark
Gesundheitsfonds belastet Rentner besonders stark
Rentner profitieren nicht von der Absenkung der Arbeitslosenversicherung
"Rentner werden durch den einheitlichen neuen Kranken-kassenbeitrag von 15,5 Prozent überproportional belastet. Denn sie können nicht von der Absenkung des Arbeitslosen-versicherungsbeitrages von 3,3 auf 2,8 Prozent profitieren."
Dies erklärte der Vorsitzende der Senioren Union der CDU im Kreisverband Friesland, Rainer Hajek.
"Einige Krankenkassen", so Hajek, "befürchten, bereits im kommenden Jahr einen Zusatzbeitrag einführen zu müssen, um kostendeckend arbeiten zu können. Der jetzt von der Koalition auf 15,5 Prozent festgelegte Krankenkassenbeitrag ist knapp kalkuliert. Vor allem angesichts der geplanten Kostensteigerungen in Höhe von drei Milliarden Euro für die Krankenhäuser, 2,7 Milliarden Euro für die Ärzte, 2,4 Milliarden Euro für Arzneimittel und 700 Millionen Euro für die elektronische Gesundheits-karte."
Mit einem Zusatzbeitrag, den die Krankenkassen erheben können, wenn sie mit dem aus dem Gesundheitsfonds zuge-wiesenen Geld nicht auskommen, würden einseitig die Arbeitnehmer und Rentner belastet werden. Die Arbeitgeber blieben außen vor. Der Zusatzbeitrag kann ohne Einkommens-prüfung bis zu acht Euro pro Monat betragen. Darunter hätten insbesondere Geringverdiener und Rentner zu leiden, insbesondere wenn ihr Einkommen weniger als 800 Euro betrage, weil dann mehr als ein Prozent des Zusatzbeitrags fällig werden.
Die Senioren Union fordert deshalb, bei Rentnern und Geringverdienern mit einem Einkommen bis zu 800 Euro ganz auf den Zusatzbeitrag zu verzichten. Auf der anderen Seite sei zu erwarten, so betonte Hajek, dass manche Kranken-kassen als "Alternative zum Zusatzbeitrag" ihre Leistungen einschränken oder restriktiver bei der Gewährung von Krankenkassenleistungen vorgehen würden, zum Beispiel bei der Bewilligung von Reha-Maßnahmen.